Ablauf des Projekts "Leben und Lernen in der EU"
und Ergebnisse der Projektarbeit

1. Organisation der Arbeit

Nach der Ankündigung des Wettbewerbs im September 2001 entscheiden sich 26 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8b der Ludgerusschule für die Teilnahme am Road Ahead Prize "Leben und Lernen in der EU". Im Oktober erfolgt die offizielle Anmeldung bei Microsoft. Unmittelbar danach beginnen die Arbeiten zur Verwirklichung des Projekts.

» Arbeiten während der Unterrichtszeit

In einigen Stunden in den Fächern Deutsch, Erdkunde und Geschichte werden die Grundlagen für die Arbeit geschaffen. Das Thema "Leben und Lernen in der EU" ist so allgemein gefasst, dass zunächst eine Strukturierung erfolgen muss (siehe 'Vorstellung des preisgekrönten Projekts').

Jetzt heißt es Wege zu finden, geeignete Informationen zu sammeln, um die gewählte Struktur mit Inhalt zu füllen. Die Gruppe entschließt sich Briefe an alle Botschaften und die Verkehrsämter der 15 Mitgliedsstaaten der EU zu schreiben und auf diesem Wege um Informationsmaterial zu bitten. Gleichzeitig werden die Adressaten gebeten ihre Erlaubnis zur Veröffentlichung von Teilen des zur Verfügung gestellten Materials zu erteilen.

[Huhhhhhhhh...] Die Wettbewerbsgruppe gibt sich nach einigem Hin und Her den Namen EU-len um sich auch nach außen als Team darzustellen. Zur Verwirklichung des geplanten EU-Gästebuches wird ein Brief entworfen, mit dem prominente Persönlichkeiten um ihre möglichst persönliche Stellungnahme zum Stellenwert Europas gebeten werden sollen. Zielgruppe sind vor allem Politiker auf kommunaler wie auf nationaler Ebene.

» Projekttage

Schnell stellt sich heraus, dass das geplante Vorhaben nicht im normalen Unterricht verwirklicht werden kann. Da kommen die Projekttage vom 12. - 14. November zum Thema "Für Toleranz - gegen Gewalt" gerade recht. Weitere Projekttage werden am 12. Februar (Karnevalsdienstag) und am 8. und 15. März eingelegt. Diese Tage bilden den Schwerpunkt der Arbeit.

Mittlerweile hat die Briefaktion dazu geführt, dass wahre Berge an Informationen in der Ludgerusschule angekommen sind, die darauf warten bearbeitet zu werden. Das Team wird in Gruppen aufgeteilt, die jeweils mit ganz unterschiedlichen Aufgaben betraut sind.

  • Eine Gruppe durchforstet das Material nach Bildern, die für die Präsentation der Themen geeignet sind, scannt sie und archiviert sie in internetgerechter Form (JPG / komprimiert).
  • Eine weitere Gruppe wertet das Material im Hinblick auf die länderspezifischen Beiträge aus, tippt und speichert Texte zur weiteren Verwendung.
  • Mehrere Surf-Teams recherchieren im Internet, um weitere Informationen im Internet zu den Ländern, ihren Bildungssystemen und zu den Einrichtungen der EU zu finden. Die Fundstellen müssen sorgfältig dokumentiert werden.
  • Eine weitere Gruppe nimmt per E-Mail Kontakt zu den Betreibern verschiedener Internetseiten auf um die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Bildern und Texten zu erhalten. In nahezu allen Fällen erhält sie zustimmende Antwort.
  • Ein Team tippt fleißig Wörterlisten zur Darstellung der jeweiligen Sprachen, ein anderes stellt Beiträge zu den (als Thema nicht so beliebten) Bildungssystemen zusammen.
  • Die "Künstler" beschäftigen sich mit Zeichnungen der beiden Figuren Eumax und Euline, die als verbindende Elemente auf verschiedenen Seiten eingesetzt werden sollen. Die Entwürfe müssen für die weitere Bearbeitung mit einem Grafikprogramm gescannt werden.
  • Eine "Dokumentationsgruppe" macht Bilder von den Einzelgruppen, die im "Making-Of" die Arbeit des gesamten Teams veranschaulichen sollen.
  • Die Frühstücksgruppe erstellt eine Liste mit den Wünschen des Teams, kauft ein und bereitet das gemeinsame Frühstück vor. Einige Schüler legen mit dem Projektleiter die Seitenstruktur an, sichten die erarbeiteten Materialien und 'pflegen' sie in die Struktur ein.
  • Die bereits eingetroffenen Briefe zum Europa-Gästebuch werden für die Darstellung aufbereitet (Scannen der Bilder / Tippen der Texte).
  • Eine Gruppe nimmt Kontakt mit der örtlichen Presse (Borkener Zeitung) auf, um die Arbeit der Wettbewerbsgruppe in der Öffentlichkeit vorzustellen.
  • Ein Student der Medieninformatik (Achim Meis) fertigt nach den Vorstellungen der EU-len ein Flash-Intro mit den beiden Figuren Eumax und Euline an.
  • Die Koordination der vielen Teilgruppen ist manchmal ein wenig problematisch und erfordert oft die Geduld der Gruppenmitglieder. Aber alle haben mit Recht das Gefühl zum großen Ganzen beizutragen.

» Arbeiten in der Freizeit

Die Arbeit während der Projekttage endet jeweils mit einigen nicht fertiggestellten Beiträgen. Zusätzliche Arbeit während der Freizeit ist angesagt. An vielen Nachmittagen treffen sich einige EU-len im SCHIK (Schüler-Computerraum) um die Arbeit voran zu bringen. Es fehlt kaum einmal an Freiwilligen, die hier einen wesentlichen Beitrag zur Vollendung des Wettbewerbsbeitrages leisten. In einer im SCHIK ausliegenden Liste wird die Arbeit dokumentiert.

Einige Wochen nach dem Start des Wettbewerbs können auch die Beiträge der "Konkurrenz" in Augenschein genommen werden. Die eine oder andere Anregung lässt sich hier noch finden - und der Eindruck: So schlecht sind wir nicht! Dieser Eindruck fördert die ohnehin nicht geringe Motivation.

2. Arbeiten im Team

Ein wesentliches Merkmal der Aktivitäten während der Entstehung des Beitrages zum Road Ahead Prize ist die Teamarbeit. Sie entsteht einerseits durch "teamfördernde Maßnahmen":

  • » Schaffung eines Team-Namens (EU-len)
  • Einführung eines Maskottchens
  • Nutzbarmachung der speziellen Fähigkeiten der Teammitglieder
  • Schaffung der Identifizierungs-Figuren Eumax und Euline
  • Gemeinsames Frühstück als Bestandteil der Projektarbeit
  • Gemeinsames Outfit (Sweatshirts) bei den Auftritten der EU-len
  • Dokumentation der Arbeit in der Öffentlichkeit

Andererseits wird das Team durch die Rückmeldungen von Microsoft, die Antworten zum Europa-Gästebuch, Reaktionen aus der Schule, von den Lesern der örtlichen Zeitung oder von Besuchern der Internetseiten in ihrem Zusammenhalt bestärkt. Der gemeinsame Erfolg schafft einen hohen Grad von Identifizierung mit der gemeinsamen Arbeit.

3. Medienbildung

Der Wettbewerb leistet einen wertvollen Beitrag zur Erziehung zur Medienkompetenz. Die Mitglieder der Wettbewerbsgruppe lernen

  • Medienangebote für die Gestaltung ihres Beitrages zu nutzen
  • Medienbeiträge während der Projektarbeit selbst herzustellen und zu verbreiten
  • die Entstehung, Qualität und Einflüsse von Medieninhalten kritisch zu untersuchen
  • Verständnis für den Sinn urheberrechtlicher Bestimmungen

4. Darstellung in der Öffentlichkeit / Reaktionen auf den Gewinn

Die Teilnahme am Wettbewerb "Leben und Lernen in der EU" findet im Laufe der Zeit - nicht zuletzt natürlich durch ihren Erfolg - große Resonanz in der Öffentlichkeit. Zunächst sucht die Gruppe die Öffentlichkeit über die örtliche Presse (Borkener Zeitung). Mit dem Gewinn des Wettbewerbs erregt das Team die Aufmerksamkeit von Presse, Rundfunk und Fernsehen bundesweit. Eine Übersicht über die Reaktionen findet sich auf diesen Seiten im Pressespiegel der Berichterstattung über den Gewinn des Road Ahead Prize 2002.